Allgäuer Käsespätzle mit Röstzwiebeln

Ursprünglich stammen die Spätzle ja aus dem Schwabenland und waren ein beliebtes Arme-Leute-Essen. Denn Mehl, Eier und Wasser hatten die Allgäuer Bauern immer zur Hand. Und viel mehr ist im Original Spätzle Teig ja auch nicht drin. Ein Spätzle Essen hielt lange vor und spendete Energie und Kraft. Es war also genau richtig, für die armen Bauern, die anschließend wieder ihre anstrengende Arbeit verrichten mussten.

Von den Baden-Württemberger Schwaben wanderte das Rezept rasch ins Milch-Land Allgäu und wurde dort mit Käse zu den Käs-Spätzla, oder auch Käs-Spätzli verfeinert. Traditionell werden im Allgäu eher die kleinen, runden Spätzle, die auch als Knöpfle bekannt sind, zu Käs-Spätzli verarbeitet. Aber selbstverständlich schmeckt das nahrhafte, deftige Gericht auch mit den länglichen Spätzle hervorragend.

Nach bayerischer Tradition werden die Käsespätzle übrigens nicht im Backofen zubereitet, sondern in der Pfanne. Dazu müssen Sie den Teig nach dem Grundrezept (siehe auch Spätzle selber machen) herstellen. Die Spätzle mit Spätzlehobel, Spätzlepresse oder übers Brett zubereiten und anschließend zunächst mit Butter in der Pfanne schwenken.

Erst dann geben Sie den geriebenen Käse dazu und mischen ihn unter. Selbstverständlich verwenden Sie für die echten Allgäuer Käsespätzle auch einen Allgäuer Käse. Es eignen sich der Allgäuer Emmentaler, der Allgäuer Bergkäse oder auch der Weißlacker.

Wenn Sie sich nicht an das folgende Originalrezept halten möchten, weil Ihnen die Käs-Spätzla zu trocken sind oder zu pikant schmecken, können Sie alternativ den geriebenen Käse separat in süßer Sahne schmelzen lassen und eind Käse-Sahne-Soße zubereiten. Sie geben dann die fertigen Spätzle in eine Auflaufform, gießen die Soße darüber und gratinieren Ihre Käsespätzle-Kreation im Backofen.

Allgäuer Käsespätzle

Rezept für die original Allgäuer Käsespätzle:

  • Die Zutaten sind für 4 Erwachsene berechnet
  • Fürdie Zubereitung benötigen Sie ca. 40 Minuten

Rezept: Allgäuer Käsespätzle Zutaten

  • ½ Kilo Mehl
  • 6 Eier
  • 200 Milliliter Mineralwasser mit Kohlensäure
  • 1 Prise Salz
  • 300 Gramm geriebener Hartkäse aus dem Allgäu (z.B. Emmentaler)
  • 2 Esslöffel Butter
  • 2 mittelgroße Zwiebeln
  • Salz und Pfeffer

Allgäuer Käsespätzle mit Röstzwiebeln: Zubereitung

  1. Sieben Sie das Mehl in eine große Schüssel und drücken Sie in die Mitte eine Mulde.
  2. Schlagen Sie die Eier in die Mulde, geben Sie die Prise Salz darüber und gießen Sie das Mineralwasser dazu.
  3. Nehmen Sie nun einen Kochlöffel aus Holz zur Hand und vermischen Sie die Zutaten vorsichtig. Sobald das Mehl nicht mehr staubt, können Sie ein Handrührgerät mit Knethaken zu Hilfe nehmen.
  4. Kneten oder schlagen (mit dem Löffel) Sie den Teig so lange, bis er homogen und zähflüssig ist. Es schadet nicht, wenn Sie etwas länger schlagen, denn der Spätzleteig braucht viel Luft.
  5. Nun lassen Sie den Teig mindestens 10 Minuten stehen. Sie können den Teig aber gerne auch schon am Vormittag zubereiten und bis zum Mittag ruhen lassen. Dann sollten Sie ihn allerdings zwischendurch immer wieder einmal kräftig durchschlagen.
  6. Stellen Sie in der Zwischenzeit einen großen Topf mit Salzwasser auf den Herd, das Sie zum Kochen bringen.
  7. Heizen sie gleichzeitig den Backofen auf 75 Grad Celsius oder auf Tellerwärmen.
  8. Dann stellen Sie eine große Servierschüssel in den Backofen.
  9. Schneiden oder hobeln Sie nun die Zwiebeln in feine Ringe.
  10. Bis das Wasser für die Spätzle kocht, haben Sie noch Zeit, die Butter separat in einer Pfanne zum Schmelzen zu bringen und
  11. die Zwiebelringe gold-braun darin anzubraten.
  12. Dann nehmen Sie die Zwiebeln aus der Pfanne und lassen Sie auf einem Küchenpapier abtropfen.
  13. Nun kümmern Sie sich um die Spätzle. Befüllen Sie zunächst eine Schüssel mit kaltem Wasser und stellen Sie sie zur Seiten.
  14. Sobald das Salzwasser auf dem Herd kocht, geben Sie ungefähr ein Viertel, oder besser nur ein Fünftel des Teiges in die Spätzlepresse und drücken die Presse durch. Je mehr Teig Sie auf einmal durchdrücken, umso größer ist die Gefahr, dass die Spätzle im Topf im zusammenkleben.
  15. Wenn die Knöpfle an der Wasseroberfläche schwimmen, sind sie fertig. Nehmen Sie nun einen Schaumlöffel zur Hand und holen Sie die Spätzle aus dem Wasser.
  16. Bringen Sie die Spätzle zur Schüssel mit dem kalten Wasser und lassen Sie sie zum Abschrecken hineingleiten. Dadurch erreichen Sie, dass die Knöpfle beim Abkühlen nicht zusammenkleben.
  17. Nun drücken Sie die nächste Portion Teig durch die Presse. Bis die Knöpfle an der Wasseroberfläche schwimmen, haben Sie nun ausreichend Zeit, um die Servierschüssel aus dem Backofen zu nehmen und mit etwas Butter einzufetten.
  18. Dann holen Sie die erkalteten Spätzle aus der Wasserschüssel und legen Sie in die Servierschüssel. Geben Sie ein Viertel, respektive ein Fünftel des geriebenen Käses darüber. Würzen Sie leicht mit Salz und Pfeffer und stellen Sie die Schüssel zurück in den Backofen.
  19. Verfahren Sie nun mit der nächsten Portion Knöpfle, die mittlerweile im Topf an der Wasseroberfläche schwimmt, genauso, wie mit der ersten. Und wiederholen Sie dann die Vorgänge so lange, bis der gesamte Teig verbraucht ist und die Servierschüssel voll ist.
  20. Warten Sie, bis auch die letzte Käseschicht geschmolzen ist. Dann sind auch die Spätzle wieder heiß. Sie werden nun mit den Röstzwiebeln bestreut und können serviert werden.

Zu den Allgäuer Käsespätzle gibt es einen frischen, grünen Salat und selbstverständlich, denn wir sind ja in Bayern, ein kühles Bier.

Ist die Portion, die Sie zubereiten, etwas kleiner, können Sie, ganz nach Tradition, die Allgäuer Käsespätzle auch auf dem Herd in der Pfanne zubereiten.