Bayerischer Schweinebraten mit Kruste und Biersoße
Der bayerische Schweinebraten ist ein echter Klassiker und ein Highlight jeder bayerischen Küche. Berühmt für seine knusprige Kruste und die herzhafte Biersauce, bringt dieses Gericht traditionelle bayerische Kochkunst und regionale Zutaten zusammen – einfach ein Geschmackserlebnis, das man nicht vergisst.
Rezept bayerischer Schweinebraten mit Kruste und Biersauce:
- Zubereitungszeit: etwas mehr als 2 Stunden
- Schwierigkeitsgrad: mittel
Nährwerte pro Portion (Durchschnittswerte der Zutaten):
- - Kalorien: ca. 2.573 kJ / 615 kcal
- - Eiweiß: ca. 60 Gramm
- - Fett: ca. 37 Gramm
- - Kohlenhydrate: ca. 7 Gramm
Zutaten
Anzahl: 4 Portionen
- 1200 Gramm Schweinefleisch von der Schulter mit Schwarte, ohne Knochen
- 1 Zwiebel
- 1 Stange Lauch
- 1 Karotte
- 0,3 Liter dunkles Bier
- etwas heißes Wasser
- Zum Würzen: Salz, gemahlener Pfeffer, gemahlener Kümmel
Zubereitung
- Heizen Sie den Backofen auf 220 Grad Ober-/Unterhitze vor. Brattemperatur: Kleinere Schweinebraten bis 1 Kilogramm bei 220-230 Grad, größere Braten bei 200-220 Grad.
- Wurde die Schwarte des Bratens noch nicht eingeritzt, nehmen Sie hierfür ein scharfes Fleischmesser. Damit die Kruste richtig gelingt, müssen Sie die Schwarte bis zur Fettschicht einritzen. Zuerst schneiden Sie ca. 1,5 cm breite Streifen von rechts oben nach links unten. Anschließend von links oben nach rechts unten. Auf diese Weise entstehen die typischen Rauten.
- Nun reiben Sie den Schweinebraten von allen Seiten mit den Gewürzen (Salz, Pfeffer und etwas gemahlenen Kümmel) ein.
- Im Anschluss geben Sie den Braten in einen leicht eingefetteten Bräter und schieben ihn auf der mittleren Schiene in den Backofen. Die Schwarte des Schweinebratens liegt dabei oben.
- Während der Braten anbrät, würfeln Sie die geschälte Zwiebel. Den gewaschenen Lauch schneiden Sie in Ringe und die geputzte Karotte in Würfel.
- Nehmen Sie dann den Bräter kurz aus dem Ofen. Verteilen Sie das geschnittene Gemüse rund um den Schweinebraten und gießen ungefähr die Hälfte von dem dunklen Bier dazu. Dann gießen Sie noch mit etwas Wasser auf, so dass die Flüssigkeit circa 1,5 - 2 cm hoch im Bräter steht.
- Schieben Sie den Bräter zurück in den Ofen. Bratzeit: 1,5 bis 2 Stunden für kleinere Schweinebraten. Größere benötigen etwas länger. Für die Garprobe drücken Sie mit einem Löffel auf den Braten. Ist er gar, gibt er nicht nach.
- Während der Bratzeit begießen Sie den Schweinebraten alle 15 bis 20 Minuten mit dem Bratensaft. Reduziert sich der Bratensaft drastisch, gießen Sie mit etwas heißem Wasser und dunklem Bier auf.
- Kurz vor Ende der Garzeit müssen Sie die Kruste mehrmals mit kaltem Wasser bestreichen. So wird sie richtig knusprig. Bei einem dieser Male geben Sie auch das restliche Bier darüber.
- Ist der Schweinebraten gar, nehmen Sie ihn aus dem Backofen. Den Braten heben Sie aus dem Bräter und stellen ihn zugedeckt heiß. Er sollte für 5 bis 10 Minuten ruhen, damit er saftig bleibt. In dieser Zeit bereiten Sie die Soße zu.
Biersauce zubereiten:
- Gießen Sie die Bratensoße mit dem Gemüse aus dem Bräter in einen kleinen Topf. Ist Soße sehr fetthaltig, sollten Sie etwas von dem Fett, das oben schwimmt, abschöpfen.
- Lassen Sie die Soße aufkochen und geben Sie, falls nötig, etwas Brühe hinzu.
- Lassen Sie den Fond bis zu 10 Minuten köcheln. Dann sollte er sämig sein.
- Die fertige Biersauce wird durch ein Sieb gestrichen und in eine Sauciere zum Servieren gegossen.
Beilagen und Variationen
Mögliche Beilagen:
Semmelknödel: Die typischste und zugeleich traditionellste Beilage zum Schweinebraten mit Kruste sind Semmelknödel. Sie werden aus Semmeln, Milch, Eiern und Gewürzen zubereitet. Bayerische Semmelknödel Rezept
Kartoffelknödel: Wer sich nicht für Semmelknödel erwärmen kann, greift alternativ zu Kartoffelknödeln. Die bayerische Variante wird je zur Hälfte aus gekochten und rohen Kartoffeln hergestellt. Zum Rezept: Original bayerische Kartoffelknödel
Kraut: Wer zu den ausgewählten Knödeln eine passende krautige Beilage sucht, trifft mit dem Bayrisch Kraut Rezept bei Semmelknödeln eine hervorragende Wahl, während Blaukraut bei Kartoffelknödeln für eine perfekte Harmonie sorgt. Diese Kombinationen bieten eine köstliche Abwechslung und unterstreichen die traditionellen Aromen des bayerischen Schweinebratens.
Mögliche Variationen:
- Fleischvariationen: Statt dem Stück Fleisch aus der Schweineschulter können Sie sich auch für Bauchfleisch, das in Bayern Wammerl genannt wird, entscheiden. Sie können aber auch den Nacken wählen. Jedes Stück bringt seine eigene Textur und Fettverteilung mit.
- Soßenvariationen: Die Biersauce können Sie mit verschiedenen Biersorten variieren. Sie können helles bayerisches Bier verwenden, Weißbier, oder auch ein Rauchbier, um die unterschiedlichsten Geschmacksnoten zu erzielen.
- Gewürzvariationen: Mit etwas Knoblauch und Gewürzen wie Majoran oder Lorbeerblättern können Sie dem Schweinekrustenbraten nach Belieben weitere Geschmacksnoten verleihen.
- Gemüsevariationen: Neben Zwiebeln, Karotten und Lauch können Sie auch Sellerie, Pastinaken oder geviertelte Kartoffeln für die Soßenbasis verwenden. Die Kartoffelstücke können später als zusätzliche Beilage dienen. Auch ein paar kleine Stücke Brotrinde können Sie zum Gemüse geben.
Diese Beilagen und Variationen ermöglichen es Ihnen, das traditionelle Rezept an Ihre persönlichen Vorlieben anzupassen. Gleichzeitig behalten Sie die grundlegenden Element des klassischen bayerischen Schweinebratens bei.
Wissenswertes
Der bayerische Schweinebraten steht für tief in der bayerischen Kultur verwurzelte kulinarische Tradition. Er zeichnet sich durch seine äußerst saftige Textur und die charakteristische knusprige Kruste aus. Die harmonisch abgestimmte, malzige Biersauce verzaubert den Gaumen mit reichhaltigen Aromen.
Ein wesentliches Merkmal ist die resche Kruste. Um diese zu erreichen, wird die Schwarte des Schweinefleischs sorgfältig eingeritzt. Diese entscheidenden Schnitte sorgen, zusammen mit der richtigen Temperatur und Bratzeit, dafür, dass das Fett während des Bratens austreten kann und die Kruste knusprig wird.
Für das guade Aroma der Biersauce sorgt die Wahl des richtigen Bieres. Das dunkle, bayerische Bier verleiht der Soße eine subtile Malznote und eine feine Bitterkeit, die den Geschmack des Schweinebratens ergänzen. Im Vergleich zu hellerem Bier zeichnet sich das dunkle durch seinen milderen Geschmack aus.
Der Schweinebraten mit Kruste ist in seiner klassischen Form tief in der regionalen, bayerischen Tradition verankert. Viele Regionen Bayerns haben ihre eigenen Rezepte, die sich in den verwendeten Gewürzen, Bieren oder den Beilagen unterscheiden. Das Rezept auf dieser Seite kommt aus der Münchner Region.
Ob als Festmahl für besondere Anlässe, oder als beliebtes Sonntagsessen im eigenen Haushalt, der Schweinebraten ist ein fester Bestandteil der bayerischen Küche. Durch seine harmonische Kombination aus rustikalem Charme und raffinierten Aromen ist er weit über die Landesgrenzen hinaus beliebt.
Schweinebraten FAQ
Welche Varianten von bayerischer Schweinebraten mit Kruste gibt es?
Es gibt 2 typisch bayerische Varianten:
Ludwig-Thoma-Braten: Mild gepökeltes Schweinefleisch mit Schwarte, das beim Braten ebenfalls eine Kruste entwickelt. Der Ludwig-Thoma-Braten schmeckt leicht geräuchert, bleibt besonders saftig und wird mit einer kräftigen, dunklen Bratensoße und Knödeln serviert.
Wammerl-Braten: Durchwachsener Schweinebauch punktet mit einer besonders reschen (knusprigen) Kruste. Die Soße spielt hier meist eine untergeordnete Rolle, kann eine dunkle Bratensoße oder nur der eigene Bratensaft sein. Dazu gibt es ebenfalls Knödel.
Diese beiden Varianten von bayerischer Schweinebraten mit Kruste, punkten ebenfalls mit der knusprigen Kruste, unterscheiden sich aber in der Fleischart, Würze und vor allem dem Fettgehalt.
Wie lange ist bayerischer Schweinebraten mit Kruste haltbar?
Wer Wert auf die resche Kruste legt, sollte sie frisch zubereitet verzehren. Bei der Aufbewahrung wird sie weich und mit Aufwärmen nicht mehr knusprig, sondern zäh und hart.
Der Schweinebraten selbst lässt sich aber hervorragend aufbewahren. Im Kühlschrank hält er sich 2 bis 3 Tage, gut verpackt in einer Frischhaltebox.
Sie können ihn aber auch einfrieren und das am besten portionsweise Fleisch mit Soße. Tiefgekühlt hält sich der Schweinebraten bis zu 3 Monate. Zum Auftauen legen Sie ihn über Nacht in den Kühlschrank und erwärmen den Schweinebraten mit Soße am nächsten Tag langsam.
Wie lässt sich tiefgekühlter bayerischer Schweinebraten aufwärmen?
Wichtig: Wer Kruste bayerischer Art bevorzugt, sollte sie frisch genießen und nicht einfrieren!
Tiefgekühlter bayerischer Schweinebraten sollte langsam und schonend aufgewärmt werden, damit das Fleisch zart bleibt und nicht austrocknet. Am besten lassen Sie den Braten vom Schwein zunächst über Nacht im Kühlschrank auftauen.
Zum Aufwärmen das Fleisch zusammen mit der Bratensoße in einen ofenfesten Behälter geben, mit Deckel oder Alufolie abdecken, und bei 160 °C Ober-/Unterhitze etwa 30 bis 40 Min im Ofen erhitzen. Alternativ funktioniert auch das sanfte Erwärmen auf dem Herd bei niedriger Temperatur, solange das Fleisch in der Soße liegt.
Zum Schluss noch mit etwas Kümmel, Pfeffer und einer Prise Salz nachwürzen, falls notwendig. Auf diese Weise lässt sich bayerischer Schweinebraten, egal ob aus der Schulter oder Schweinebauch, auch nach dem Einfrieren noch als hochwertige, traditionelle Speise aus Bayern genießen.
Was kann ich mit Schweinebraten Resten machen?
Rezept: Übrig gebliebener Schweinebraten und Knödel eignen sich hervorragend für ein herzhaftes Pfannengericht. Einfach Knödel und Fleisch in mundgerechte Stücke schneiden und in einer beschichteten Pfanne mit etwas Bratensoße scharf anbraten. Mit Kümmel, Pfeffer und Salz abschmecken und goldbraun bräunen.
Rezept: Mit kaltem Schweinsbraten lassen sich auch rustikale Braten-Semmeln zubereiten. Das Fleisch in Scheiben schneiden, mit etwas aufgewärmter Soße überziehen und in knusprige Semmeln legen. Optional mit Sauerkraut, Senf und einer Prise frisch gemahlenen Pfeffer verfeinern. Das funktioniert auch sehr gut mit aufgewärmten Schweinebraten Scheiben.
Rezept: Kalte Schweinebraten Scheiben langsam in etwas Soße erwärmen. Laugensemmeln halbieren und die Unter- wie auch Oberseite mit einer guten Schicht Obazda (siehe Obazda Rezept) bestreichen. Eine Bratenscheibe auf die untere Hälfte legen, dann etwas Salat, Sauerkraut und klein geschnittene Radieschen darüber geben. Den Deckel auflegen: fertig ist der sommerlich-bayerische Obazda-Schweinsbraten-Burger.
Wie berechne ich die richtige Fleischmenge pro Person?
Für einen klassischen bayerischen Schweinebraten mit Kruste rechnen Sie für die Zubereitung in der Regel mit 300 Gramm rohem Fleisch pro Person. Starke Esser versorgen Sie auch mit bis zu 350 Gramm.
Für 4 Personen planen Sie also 1,2 Kilogramm Schweinefleisch ohne Knochen ein. Bei acht Personen entsprechend 2,4 Kilogramm. Für größere Gruppen empfiehlt sich die einfache Faustregel aus Bayern: Fleischmenge = Anzahl Personen x 300 Gramm.
Ohne Kruste reduziert sich die empfohlene Menge auf 250 Gramm pro Person.
Die Zubereitung wird durch einen größeren Schweinebraten mit Kruste nicht komplizierter. Ganz im Gegenteil gelingt der Braten oft besonders gleichmäßig und aromatisch, selbst bei dieser mittleren Schwierigkeit.
Funktioniert Bayerischer Schweinebraten auch für kleine Haushalte?
Ja, ein klassischer bayerischer Schweinebraten mit Kruste lässt sich auch in kleinen Mengen zubereiten. Zum Beispiel sind 600 Gramm Fleisch ideal für 2 Personen. Wichtig ist, ein möglichst gleichmäßiges Stück vom Schwein zu wählen, zum Beispiel aus der Schulter. So gelingt der Braten auch bei etwas kürzerer Garzeit und wird saftig und aromatisch.
Für eine besonders knusprige Kruste reiben Sie die eingeritzte Kruste des bayerischen Schweinebratens mit etwas Salz ein, bevor Sie den Braten in den Ofen schieben.
Welche Getränke passen zum deftigen Schweinebraten?
Klassischer bayerischer Schweinebraten mit Kruste harmoniert am besten mit herzhaften, nicht zu süßen Getränken. Klassisch in Bayern ist ein gut gekühltes Helles oder Dunkles Bier oder Weizenbier. Ebenfalls sehr beliebt sind Bier-Mischgetränke mit Limonade: Radler mit hellem Bier oder Russ mit Weißbier. Sie sind etwas leichter und runden den deftigen Schweinebraten ab.
Ohne Alkohol passen am besten Mineralwasser oder eine herbe Apfelschorle.