Bayerische Kartoffelknödel

Rezept für original bayerische Kartoffelknödel halb und halb

Bayerische Kartoffelknödel

Bayerische Kartoffelknödel vereinen Tradition mit innovativem Geschmack. Halb und halb steht für die Zubereitung je zur Hälfte mit gekochten und rohen Kartoffeln, was zu einer einzigartigen Textur und reichem Aroma führt. Kartoffelknödel eigenen sich ideal als Beilage zu traditionellen bayerischen Gerichten.

Rezept für original bayerische Kartoffelknödel halb und halb:

  • Zubereitungszeit: ca. 35 Minuten
  • Schwierigkeitsgrad: mittel

Nährwerte pro Portion (Durchschnittswerte der Zutaten):

  • - Kalorien: ca. 1.393 kJ / 333 kcal
  • - Eiweiß: ca. 6 Gramm
  • - Fett: ca. 5 Gramm
  • - Kohlenhydrate: ca. 66 Gramm

Bayerische Kartoffelknödel: Zutaten

Anzahl: 4 Portionen

  • 1000 Gramm mehlige Kartoffeln
  • 1 altbackene Semmel
  • 20 Gramm Fett oder Butter
  • 100 Gramm Stärkemehl (nach Bedarf etwas mehr)
  • 1 Esslöffel Salz
  • 1 Prise gemahlene Muskatnuss

Pro Portion bereiten Sie 1 größeren oder 2 kleinere bayerische Kartoffelknödel zu.

Bayerische Kartoffelknödel: Zubereitung

Füllung vorbereiten:

  1. Schneiden Sie als erstes die altbackene Semmel in 16 kleine Würfel.
  2. Dann zerlassen Sie das Fett oder die Butter bei mittlerer Hitze in einer Pfanne, streuen eine Prise Salz darüber und geben die Semmelwürfel dazu.
  3. Rösten Sie die Würfelchen in der Pfanne von allen Seiten goldbraun.
  4. Geben Sie die Semmelwürfel nach dem Rösten auf ein Küchenpapier zum Abtropfen und stellen sie zur Seite.

Kartoffelknödelteig vorbereiten:

  1. Teilen Sie die Menge der Kartoffeln in 2 etwa gleich große Mengen.
  2. Die eine Hälfte der Kartoffeln mit Schale kochen Sie in einem Topf gar. Das sollte 20 bis 25 Minuten dauern, je nach Größe der Kartoffeln. Garprobe: Sticht eine Gabel oder ein Messer leicht in die Kartoffel ein und fühlt sie sich weich an, sind sie fertig.
  3. Während die eine Hälfte kocht, können Sie die zweite Hälfte der Kartoffeln schälen.
  4. Legen Sie eine Küchenreibe über ein Sieb und reiben Sie darauf die erste, geschälte Kartoffel in das Sieb. Dann drücken Sie die Kartoffelraspeln durch das Sieb, sodass das enthaltene Wasser ablaufen kann. Geben Sie die Kartoffelmasse anschließend in ein sauberes Küchenhandtuch.
  5. Reiben Sie auf dieses Weise rohe, geschälte Kartoffel für Kartoffel, bis alle aufgebraucht sind und im Küchenhandtuch liegen.
  6. Dann drehen Sie das Küchenhandtuch mit der rohen Kartoffelmasse oben zusammen und drücken so fest, dass auch die noch verbliebenen Wasser Tröpfchen aus der Masse austreten.
  7. Legen sie das Handtuch mit der rohen Kartoffelmasse zur Seite.
  8. Sobald die gekochten Kartoffeln gar sind, gießen Sie das Wasser ab und lassen die Kartoffeln kurz abkühlen.
  9. Im Anschluss die Kartoffeln schälen und in eine Schüssel geben.
  10. Dort zerdrücken Sie die gekochten Kartoffeln mit einer Gabel und geben danach die rohen Kartoffeln aus dem Handtuch darüber.
  11. Würzen Sie mit etwas Salz, einer Prise Muskatnuss und vermengen Sie die Masse mit den Händen.
  12. Arbeiten Sie dabei immer wieder etwas Stärkemehl ein, das bindet den Teig. Die Menge des Stärkemehls richtet sich nach dem Feuchtigkeitsgehalt der Kartoffeln. Sobald der Teig nicht mehr an den Händen kleben bleibt, hat er die richtige Konsistenz und muss nicht weiter gebunden werden.
  13. Anschließend teilen Sie den Kartoffelknödelteig in gleich große Teile. Je nach gewünschter Größe der Kartoffelknödel und Anzahl der Portionen zum Beispiel in 4 bis 8 Teile bei 4 Portionen.
  14. Teilen Sie ebenfalls die gerösteten Semmelwürfel in entsprechend viele Teile der gewünschten Anzahl Kartoffelknödel.
  15. Formen Sie nun mit den Händen die Knödel. Drücken Sie eine Vertiefung in jede Kugel und legen Sie dort die gerösteten Semmelwürfel hinein. Dann drehen Sie den jeweiligen Kartoffelknödel wieder rund und stellen ihn zur Seite. Verfahren Sie so mit allen Kartoffelknödeln.

Optional: Bevor Sie alle Knödel formen, können Sie einen Knödel Probekochen. Ist er gut, können Sie alle Knödel formen. Ist er aber zu weich und kocht zu stark ab, müssen Sie noch etwas Stärkemehl in den Teig einarbeiten.

Kartoffelknödel kochen:

  1. Bringen Sie auf dem Herd einen großen Topf mit Salzwasser zum Kochen. Der Topf sollte so groß sein, dass alle Kartoffelknödel gleichzeitig nebeneinander hineinpassen. Bereiten Sie mehr Knödel zu, verwenden Sie mehrere Töpfe.
  2. Bevor Sie die Kartoffelknödel ins Wasser legen formen Sie die Knödel mit in Stärkemehl getauchten Händen noch einmal kurz nach. Das sorgt für besonders glatte und glänzende Kartoffelknödel.
  3. Lassen Sie nun die Kartoffelknödel vorsichtig ins sprudelnde Wasser gleiten und schalten Sie die Temperatur auf mittlere Hitze zurück.
  4. Bayerische Kartoffelknödel müssen für ca. 15 bis 20 Minuten gar ziehen. Sobald Sie an der Oberfläche schwimmen, sind sie fertig.
  5. Nehmen Sie die Knödel aus dem Sud, lassen sie gut abtropfen und servieren Sie sie unverzüglich.

Bayrische Kartoffelknödel: Variationen

Gekochte Kartoffelknödel: Möchten Sie Beilage komplett aus gekochten Kartoffeln herstellen, gehen Sie wie oben im Rezept beschrieben vor. Mit der Ausnahme, dass Sie alle Kartoffeln kochen und nicht nur die Hälfte. Da der Teig aus nur gekochten Kartoffeln klebriger und feuchter ist, müssen Sie unter Umständen die Menge des zuzugebenden Stärkemehls erhöhen.

Rohe Kartoffelknödel: Sie können Ihre Knödel auch nur aus rohen Kartoffeln herstellen. Auch in diesem Fall gehen Sie wie oben im Rezept beschrieben vor, die Schritte mit den gekochten Kartoffeln entfallen aber ganz. Auch bei Kartoffelknödeln nur aus rohen Kartoffeln ist es notwendig, die Menge des Stärkemehls zu erhöhen, da rohe Kartoffeln weniger Bindekraft aufweisen.

Ei: Egal ob Halb und Halb, rein gekochte oder rein rohe Kartoffelknödel, zu allen Teigen können Sie 1 bis 2 Eier hinzufügen (je 1 kg Kartoffeln). 1 Ei sorgt für eine festere Konsistenz, 2 Eier für eine weichere. Wenn Sie sich für die modernere Zubereitung mit Ei entscheiden, müssen Sie die Menge des Stärkemehls reduzieren, da Eier für Bindung sorgen.

Grieß: Für eine einzigartige Beilage mit leicht nussigem Geschmack und etwas körniger Struktur, ist es möglich, die Hälfe des zu verwendenden Stärkemehls mit grobem Grieß zu ersetzen. Das gilt vor allem für Knödel nur aus gekochten Kartoffeln. Bei Halb und Halb Knödeln kann es notwendig sein, zusätzlich ein Ei zu verwenden, da Grieß weniger Bindekraft hat als Stärkemehl.

Serviervorschläge:

Zum Servieren können Sie die Kartoffelknödel mit frischer Petersilie bestreuen, oder mit in Butter gebratenen Semmelbröseln.

Bayerische Kartoffelknödel passen am besten zu traditionellen bayerischen Fleischgerichten mit reichlich Soße. Hier ein paar Vorschläge:

Tipp: Übrig gebliebene bayerische Kartoffelknödel braten Sie für die nächste Mahlzeit, zusammen mit den Bratenresten, an. Schneiden Sie alles in mundgerechte Stücke, gießen etwas von der übrig gebliebenen Soße darüber und braten das Ganze leicht knusprig. Schmeckt sauguad!

Wissenswertes

Kartoffelknödel kamen erst im letzten Jahrhundert aus Thüringen über Coburg nach Bayern. Bayerische Knödel zeichnen sich durch eine trocknere Konsistenz aus, da sie, im Gegensatz zu den Thüringer Klößen, kein Kartoffelwasser enthalten. So eignen sie sich perfekt zum Aufnehmen herzhafter Bratensoßen.

Das A und O für bayerische Kartoffelknödel ist die Konsistenz. Damit sie im Kochwasser nicht zerfallen oder zu fest werden, ist die Menge des eingearbeitenden Stärkemehls entscheidend. Es sorgt für die notwendige Bindung und Festigkeit. Zu feste Knödel lassen sich nicht mehr nur mit der Gabel zerdrücken.

Auch wichtig ist die Wahl der richtigen Kartoffelsorte. Mehlige Kartoffeln haben einen wesentlichen höheren Stärkegehalt als festkochende Kartoffeln. Dadurch zerfallen sie leichter und eignen sich ideal für Kartoffelgerichte wie Knödel. Weiter sorgt die enthaltene Stärke für einen Teil der Bindung.

Bayrisch Test

Kartoffelknödel einfrieren: Möchten Sie Beilage auf Vorrat kochen, lassen Sie diese nach dem Garen gut abtropfen und abkühlen. Dann frieren Sie die Kartoffelknödel kurz vor, damit sie ihre Form behalten. Im Anschluss können Sie die Knödel in Folie oder Behältern tieffrieren.

Gefrorene Kartoffelknödel halten sich etwa 2 bis 3 Monate im Tiefkühlfach. Zum Auftauen lassen Sie sie nur ganz leicht antauen und erhitzen Sie dann im Dämpfeinsatz über kochendem Wasser. Frische Kartoffelknödel können im Kühlschrank, abgedeckt mit Folie, bis zu 2 Tage aufbewahrt werden.

Dennoch sollten Sie bayerische Kartoffelknödel immer so frisch wie möglich als Knödelbeilage verzehren. Nur dann weisen Sie die perfekte Qualität, Textur und Geschmack auf. Bleibt aber etwas übrig, lassen sie sich unheimlich gut in der Pfanne anrösten und so zu einem weiteren guadn Gericht zubereiten.

Bayerische Kartoffelknödel, am authentischsten als "halb und halb" Variante, sind ein unverzichtbarer Klassiker der traditionellen Küche. Sie können jedoch auch nur aus gekochten oder rein rohen Kartoffeln zubereitet werden, was für Abwechslung auf dem Speiseplan sorgt.