Spätzle selber machen
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Die Spätzle stammen ursprünglich aus der schwäbischen Küche. Im Schwabenland zählen die Knöpfle, wie sie dort ebenfalls genannt werden, zum Kulturgut. Ein jedes Schwobe-Mädla sollte Spätzla kocha können. Diese Auffassung hat sich seit 1892, als sie von der deutschen Schriftstellerin Elise Henle getroffen wurde, bis heute gehalten.
Spätzle werden bereits in Kochbüchern aus dem Jahr 1725 erwähnt. Während früher die Knöpfle aus Dinkelmehl zubereitet wurden, werden sie heute hauptsächlich aus Weizenmehl oder Weizengrieß hergestellt. Dinkel gedeiht auch auf kargen Böden und enthält viel Klebereiweiß. Deswegen konnten sich auch arme Bauern die Spätzle leisten, denn der Teig ließ sich aus anspruchslosem Getreide herstellen und benötigte nicht zwangsläufig Eier.
Im Gegensatz zu früher enthält das Grundrezept für Spätzleteig heute viele Eier. Aber die gelbliche Eiermehlspeise in "Würmchenform" zählt auch nicht mehr zum Arme-Leute-Essen. Im Gegenteil, der Name "Schwäbische Spätzle" ist seit März 2012 geschützt. Nur Knöpfle, die im bayerischen Schwabenland oder in Baden-Württemberg hergestellt wurden, dürfen diese Bezeichnung tragen, denn schwäbische Spätzle sind eine besondere Spezialität.
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten die leckeren Knöpfle herzustellen. Wenn der Teig zubereitet ist, muss er würmchen- oder knöpfchenförmig ins Wasser gebracht werden. Traditionell geschieht das von Hand durch Schaben. Das heißt, mithilfe eines Metallschabers wird der zähe Teig von einem Brett ins Wasser gestrichen. Es kann ein einfaches, hölzernes Küchenbrett verwendet werden, leichter geht es aber mit dem Spätzlebrett.
Wer die Knöpfle ohne Spätzlebrett herstellen will, weil er entweder keines zur Hand hat, oder ihm diese Zubereitung zu schwierig ist, der verwendet eine Spätzlepresse. Bei der Presse wird der Spätzleteig eingefüllt und durch zusammendrücken der beiden Flügel durch die Löcher in den Topf gepresst. Es entstehen die langen Teigwürmchen. Wenn die Spätzle auch ohne Presse gefertigt werden sollen, gibt es noch den Spätzlehobel oder die Nudelfee.
Die Nudelfee ist ein Plastikrohr, das unten mit dem Spätzle-Aufsatz bestückt wird. Dann wird der Teig eingefüllt und er wird von oben mit einem geschlossenen, drehbaren Aufsatz und mithilfe eines Stabes nach unten durch die Öffnungen herausgedrückt. Je nach Form der Löcher im Aufsatz erhalten die Spätzle ihre Form. Der Spätzlehobel funktioniert ähnlich wie eine Küchenreibe mit einem Aufsatz in den der Teig gegossen und der hin- und herbewegt wird.
Rezept für die Spätzle zum selber machen:
- Zubereitungszeit: ca. 35 Minuten
- Zutaten reichen für 4 Personen
Rezept: Spätzle Zutaten
- 500 g Mehl
- 6 Eier
- 200 ml Sprudelwasser
- eine Prise Salz
Spätzle selber machen: Zubereitung
- Zuerst wird das Mehl in eine weite Schüssel gesiebt. In die Mitte wird eine Mulde gedrückt und die Eier werden aufgeschlagen und in die Mulde gegeben. Das Sprudelwasser wird zugegossen und die Prise Salz wird ebenfalls beigefügt.
- Dann wird entweder traditionell mit den Händen oder einem Holzlöffel mit Loch oder modern mit den Knethaken des Handrührgerätes ein zäher Teig zubereitet. Der Teig hat dann die richtige Konsistenz, wenn er sich zäh vom Löffel zieht.
- Der fertige Teig darf 10 Minuten ruhen, während auf dem Herd ein großer Topf mit Salzwasser zum Kochen gebracht wird.
- Wenn das Wasser sprudelt, wird mit einem der oben genannten Hilfsmittel der Teig portionsweise ins Wasser gebracht. Es darf nicht der ganze Teig auf einmal ins Wasser geschabt, gepresst, gedrückt oder gerieben werden, weil sonst unfertige Teigwürmchen auf den fertigen Spätzchen landen. Der Teig für 4 Personen sollte auf viermal ins Wasser gegeben werden.
- Wenn die Teigwürmchen an der Oberfläche des Wassers schwimmen, sind die Spätzle fertig. Sie werden dann mit einem Schaumlöffel aus dem kochenden Wasser gefischt und zum Abschrecken in eine Schüssel mit kaltem Wasser getaucht. Anschließend werden sie durch ein Sieb abgegossen.
- Auf diese Weise wird mit allen vier Teigportionen verfahren. Dabei muss beachtet werden, dass immer genug kochendes Wasser im Topf sein muss.
Die selbst gemachten Spätzle werden entweder als Käsespätzle serviert oder zu einem deftigen Bratengericht gereicht.