Spätzle selber machen

Schwäbischen Spätzle Teig selbst herstellen und schaben

Spätzle selber machen

In diesem Rezept lernen Sie die Kunst des Spätzle selber Machens kennen. Aus Mehl, Eiern und Wasser bereiten Sie den einfachen Spätzleteig zu und zaubern mit der schwäbisch traditionellen Schaben Technik, die bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht, eine authentische Beilage für Fleischgerichte mit reichlich Soße.

Rezept: Spätzle selber machen

  • Zubereitungszeit: ca. 30 Minuten
  • Schwierigkeitsgrad: mittel

Nährwerte pro Portion als Beilage (Durchschnittswerte der Zutaten):

  • - Kalorien: ca. 1.582 kJ / 378 kcal
  • - Eiweiß: ca. 13 Gramm
  • - Fett: ca. 12 Gramm
  • - Kohlenhydrate: ca. 55 Gramm

Spätzle selber machen: Zutaten

Anzahl: 4 Portionen als Beilage

  • 300 Gramm Spätzlemehl (alternativ Mehl Type 405 oder Type 550)
  • eine Prise Salz
  • 200 Milliliter Mineralwasser mit Kohlensäure
  • 3 Eier
  • 30 Gramm Butter zum Schwenken

Wollen Sie Spätzle als Hauptgericht, statt als Beilage, reichen, verwenden Sie für 4 Portionen 500 Gramm Spätzlemehl, 250 ml Mineralwasser und 5 Eier.

Spätzle selber machen: Zubereitung

Spätzle schaben: Sie können zum Schaben der klassischen Spätzle einen Spätzlehobel, eine Spätzlepresse, ein Spätzleblech oder die Nudelfee verwenden. Traditionell werden Spätzle von Hand mit einem Messer oder Schaber vom Brett geschabt. Das manuelle Schaben erfordert etwas Übung.

Spätzleteig herstellen:

  1. Sieben Sie das Mehl in eine breite Schüssel und streuen Sie eine Prise Salz darüber. In die Mitte vom Mehl drücken Sie eine Mulde.
  2. In diese Mulde schlagen Sie die Eier auf und schütten das Sprudelwasser.
  3. Traditionell verarbeiten Sie jetzt alle Zutaten mit einem Holzlöffel, oder auf moderne Weise mit einem Handrührgerät mit Knethaken, zu einem zähen Teig. Der Spätzleteig hat die richtige Konsistenz, wenn er sich zäh vom Löffel zieht.
  4. Wenn Sie einen Spätzlehobel oder ein Spätzleblech verwenden, ist der Spätzleteig fertig. Möchten Sie die Spätzle aber von Hand schaben oder die Spätzlepresse verwenden, müssen Sie den Spätzleteig jetzt noch gut abschlagen, so lange, bis er Blasen wirft.
  5. Lassen Sie den Spätzleteig 10 Minuten ruhen.

Spätzle schaben und kochen:

  1. Bringen Sie in einem etwas breiteren Topf Salzwasser zum Kochen.
  2. Zum Abschrecken bereiten Sie eine Schüssel mit kaltem Wasser vor.
  3. Wenn das Wasser im Topf sprudelt wird mit einem der Hilfsmittel der Spätzleteig portionsweise, nach und nach, ins Wasser gebracht. Es darf nicht der ganze Spätzleteig auf einmal verwendet werden, weil die Spätzle sonst verkleben. Teilen Sie den Spätzleteig also zum Beispiel in 4 Portionen auf.
    • Wenn Sie mit dem Spätzlehobel oder der Spätzlepresse arbeiten, achten Sie auf einen Abstand von mehreren Zentimetern zum Wasser. Pressen, drücken oder reiben Sie eine Portion Spätzle ins kochende Wasser.
    • Schaben Sie die Spätzle per Hand, tauchen Sie das Brett erst ins kalte Wasser. Dann schaben Sie mit einem breiten Messer oder Schaber dünne, nicht zu lange Spätzleteig Streifchen ins kochende Wasser.
  4. Lassen Sie die Spätzle im Topf kurz aufkochen. Nach 2 bis 3 Minuten schwimmen sie an der Oberfläche und sind gar.
  5. Nehmen Sie die Spätzle mit einem Schaumlöffel aus dem kochenden Wasser und geben sie zum Abschrecken in die Schüssel mit kaltem Wasser.
  6. Dann holen Sie die Spätzle aus dem kaltem Wasser wieder heraus, lassen sie abtropfen und breiten Sie auf einem Brett mit Küchentuch zum Trocknen aus.
  7. Wiederholen Sie die Schritte 3 bis 6, bis der Spätzleteig aufgebraucht ist.

Selbst gemachte Spätzle können schon mehrere Stunden vor Gebrauch, oder auch bereits am Vortag hergestellt werden. Decken Sie sie mit einer Klarsichtfolie ab und stellen sie über Nacht in den Kühlschrank.

Spätzle als Beilage zubereiten:

  1. Geben Sie die Butter in eine Pfanne und schmelzen sie bei mittlerer Hitze.
  2. Dann fügen Sie die Spätzle hinzu, schwenken sie in der heißen Butter und lassen sie heiß werden.
  3. Servieren Sie die in Butter geschwenkten heißen Spätzle als Beilage.

Spätzle selber machen: Variationen

In Butter geschwenkte selbst gemachte Spätzle sind eine passende Beilage zu Fleischgerichten mit reichlich Soße, darunter Klassiker wie Gulasch, Schmorbraten, Wildbraten und Schweinebraten. Sie harmonieren auch angenehm mit Gerichten, die in cremiger Rahmsoße serviert werden.

Spätzle können auch als eigenständiges Hauptgericht Verwendung finden. Allen voran die bekannten Käsespätzle. Zum Rezept: Allgäuer Käsespätzle. Sie können daraus aber auch einen Auflauf kreieren, mit oder ohne Kräuter oder sich für geröstete Spätzle mit Ei oder eine Pfanne mit Pilzen und Speck entscheiden:

Kräuterspätzle: Verquirlen Sie 2 Eier mit 250 ml Mich, etwas Salz, 3 Esslöffeln geriebenen Käse und 3 Esslöffeln Kräutern wie Petersilie, Dill oder Schnittlauch. Diese Mischung gießen Sie über die Spätzle in einer Auflaufform, bestreuen sie nach Belieben mit geriebenem Käse und lassen sie im Backofen bei 180 bis 200 Grad 20 bis 30 Minuten goldbraun backen.

Geröstete Spätzle mit Ei: Braten Sie die Spätzle mit Fett in der Pfanne goldgelb. Dann geben Sie 2 Eier, mit 2 Esslöffeln Wasser und etwas Salz verquirlt, über die Spätzle. Lassen Sie die Mischung leicht anziehen und servieren Sie das Gericht, am besten auf einer heißen Platte. Als Beilagen passen dazu grüner Salat, Spinat und anderes gedünstetes Gemüse.

Spätzle-Pfanne mit Pilzen und Speck: Braten Sie frische Pilze und Speckwürfel an, bis die Pilze gebräunt und der Speck knusprig ist. Fügen Sie die Spätzle hinzu und braten Sie alles zusammen, bis die Spätzle heiß sind. Würzen Sie mit frischen Kräutern, Salz und Pfeffer und servieren Sie die Pfanne heiß, idealerweise mit einem Klecks Crème fraîche oder einem frischen Salat als Beilage.

Spätzle selber machen: Wissenswertes

Spätzle stammen aus der schwäbischen Küche und wurden bereits in Kochbüchern aus dem Jahr 1725 erwähnt. Sie blicken auf eine lange Geschichte zurück. Ursprünglich als Arme-Leute-Essen wurden sie aus Dinkelmehl hergestellt, das von Natur aus viel Klebereiweiß enthält. Auch Eier waren weniger enthalten.

Heute werden sie aus Spätzlemehl hergestellt, das gröber gemahlen ist als herkömmliches Mehl und mehr Flüssigkeit aufnimmt. Was zu einem festeren Teig führt. Natürlich funktioniert Spätzle selber machen auch mit anderem Mehl, wie Weizenmehl Type 405 und Type 550, benötigt dann aber weniger Wasser.

Im Gegensatz zu früher enthält das Grundrezept zum Spätzle selber machen heute einige Eier. Sie sorgen für Festigkeit und Elastizität des Teigs, damit dieser beim Kochen nicht auseinander fällt. Außerdem tragen sie zum typischen Geschmack, der gelblichen Farbe und luftigen Textur der Spätzle bei.

Wie auch einige andere bayerische Spezialitäten – Obazda und die Münchner Weißwurst – sind auch die schwäbischen Spätzle seit 2012 geographisch geschützt. Nur wenn sie im bayerischen Schwabenland oder in Baden-Württemberg hergestellt wurden, dürfen Sie diesen Namen tragen.

Bayerische Semmelknödel Rezept

Zum Spätzle selber machen benötigen Sie entweder eine Spätzlepresse, einen Spätzlehobel, ein Spätzleblech oder Sie schaben die schwäbischen Knöpfle per Hand auf dem Brett:

  • Spätzlepresse: Der Teig wird in die Presse gefüllt und in das kochende Wasser gedrückt. Es entstehen damit sehr gleichmäßige Spätzle.
  • Spätzlehobel: Der Hobel ist eine längliche Platte mit einem runden Aufsatz, der hin und her fährt. Der Teig wird in den Hobel gefüllt und durch Hin- und Herschieben in das Wasser gedrückt.
  • Nudelfee ist ein Plastikrohr mit Spätzleaufsatz unten. Der Teig wird eingefüllt und mit einem Aufsatz durch die Öffnungen unten herausgedrückt.
  • Spätzleplatte: Ist eine Platte mit Löchern. Sie kann auf den Topf gelegt werden, der Teig kommt darauf und wird mit einem Schaber ins Wasser gedrückt.
  • Manuell schaben: Der Teig kommt auf ein Brett und wird mit einem breiten Messer oder Schaber als dünne Streifchen ins Wasser geschabt.

Das manuelle Spätzle Schaben erfordert etwas Übung, ist jedoch die traditionelle Methode zur Herstellung der schwäbischen Spezialität. Wenn Sie öfters Spätzle selber machen, lohnt sich die Anschaffung einer der genannten Geräte. Es gibt aber zum Beispiel auch Kartoffelpressen mit Wechseleinsatz für Spätzle.

Spätzle selber machen ist eine interessante Erfahrung, die Tradition und Genuss verbindet. Mit etwas Übung und dem richtigen Werkzeug können Sie diese schwäbische Köstlichkeit ganz einfach zubereiten. Trauen Sie sich, es auszuprobieren, denn ganz so schwer wie es den Anschein hat, ist es nicht.