Obazda Rezept

Original bayerischen Obazda selber machen

Obazda

Obazda, die original bayerische Spezialität, ist ein herzhafter Brezen Aufstrich, handgemacht aus reifem Camembert, Frischkäse, Butter und reichlich Paprikapulver. Beliebt auch in Biergärten, wird Obazda in Bayern aber das ganze Jahr über genossen und passt perfekt zu Laugenbrezeln und der bayerischen Brotzeit.

Original Obazda Rezept zum selber machen:

  • Zubereitungszeit: 15 Minuten
  • Schwierigkeitsgrad: einfach

Nährwerte pro Portion (Durchschnittswerte der Zutaten):

  • - Kalorien: ca. 1.849 kJ / 442 kcal
  • - Eiweiß: ca. 18 Gramm
  • - Fett: ca. 40 Gramm
  • - Kohlenhydrate: ca. 3 Gramm

Obazda Zutaten

Anzahl: 4 Portionen

  • 250 Gramm reifen Camembert
  • 125 Gramm Frischkäse natur (z.B. Philiadelphia)
  • 75 Gramm Butter
  • 1 Esslöffel Paprikapulver
  • 1 kleine, rote Zwiebel
  • Salz und Pfeffer
  • optional 1 Messerspitze Kümmelpulver
  • eventuell ein Schuss Milch

Für den originalen Obazda ist besonders reifer Camembert entscheidend. Je reifer, desto cremiger und "rass" – der bayerische Ausdruck für seinen intensiv-würzigen Geschmack. Wählen Sie einen möglichst reifen Camembert, kurz vor Ende des Mindesthaltbarkeitsdatums, für authentischen Geschmack. Vermeiden Sie Zutaten mit sehr geringem bis geringem Fettgehalt.

Obazda Zubereitung

  1. Nehmen Sie die Butter eine gute Stunde vor der Zubereitung aus dem Kühlschrank, damit sie weich wird.
  2. Als erstes schneiden Sie den Camembert in so kleine Stücke wie möglich und geben diese in eine etwas größere Schüssel.
  3. Fügen Sie dann den Frischkäse und die weiche Butter hinzu.
  4. Kneten Sie mit den Händen beziehungsweise Fingern alle Zutaten fest zusammen und vermischen Sie sie gründlich. Je gründlicher Sie dabei arbeiten, desto besser vermischen sich die Zutaten miteinander. Sie können auch eine Gabel verwenden, doch damit benötigen Sie mehr Zeit und Kraft. Mit den Händen ist es am einfachsten.
  5. Sobald die Masse einigermaßen einheitlich ist, können Sie ein Handrührgerät zu Hilfe nehmen und den Obazda zu einer cremeartigen Masse rühren.
  6. Ist die Masse zu bröselig, können Sie mit einem Schluck Milch (alternativ ein Schluck Bier) nachhelfen.
  7. Sobald Sie mit der Konsistenz zufrieden sind, wird das Paprikapulver langsam eingearbeitet. Sie können edelsüßes oder rosenscharfes verwenden, oder beide miteinander verbinden. Geben Sie aber immer nur etwas Paprikapulver dazu, vermischen Sie es mit der Masse und probieren Sie. Paprikageschmack sollte den Obazdn nicht dominieren.
  8. Mischen Sie so lange Paprikapulver gründlich unter, bis Sie mit Farbe und Geschmack des Obazdn zufrieden sind. Die Käsezubereitung sollte orange-rosa sein, nicht zu würzig aber auch nicht zu fad schmecken.
  9. Zum Schluss schmecken Sie mit Salz und Pfeffer ab und können, nach Belieben, auch noch eine Messerspitze Kümmelpulver unter den Obazdn mischen.
  10. Kurz vor dem Servieren schälen Sie die Zwiebel und schneiden Sie in Ringe oder kleine Würfel. Sie können die Zwiebeln unter den Obazdn mischen, aber dann sollte er schnell komplett verzehrt werden. Denn Zwiebeln nässen und machen die Kasezubereitung unansehnlich und bitter. Wird nicht alles zügig verzehrt, entscheiden Sie sich am besten für Zwiebelringe, die Sie um den Obazdn herum drapieren und servieren.

Variationen und Serviervorschläge

Serviervorschläge:

Igel: Sie können Obazda zur Brotzeit als Igel anrichten. Dazu formen Sie ihn zu einer Halbkugel in Igelform und stecken Salzstanden als Stacheln in seinen Rücken. Für Augen und Nase verwenden Sie in Form geschnittene Radieschen. Zwiebelringe und ein paar kleine Salzbrezeln drapieren Sie außen rum.

In festen Formen: In kleineren Dariolformen oder Ramekins können Sie den Klassiker ebenfalls anrichten. Garnieren Sie ihn mit ein paar Schnittlauchröllchen, Zwiebeln und Salzstangen. Richten Sie die Formen auf einer Brotzeitplatte an, umgeben von Radieserl, Brezen und Laugengebäck.

Als Kugeln: Mit dem Eisportionierer formen Sie Obazda Kugeln, die Sie ansprechend auf einem großen Teller oder einer Brotzeitplatte anrichten. Garnieren Sie mit Zwiebeln, Schnittlauchröllchen, Salzstanden, kleinen Brezeln und Radieserl. Brezen drapieren Sie am Rand der Platte.

In Laugenschalen: Halbieren Sie Laugensemmeln horizontal, höhlen sie aus und füllen Obazda hinein. Als Garnitur verwenden Sie Schnittlauchröllchen und Zwiebeln. Platzieren Sie ein Radieschen in der Mitte.

Variationsmöglichkeiten:

Das Original Obazda Rezept ist in seiner Zusammensetzung nahezu perfekt und bietet wenig Raum für Variationen. Obwohl leichte Anpassungen im Fettgehalt möglich sind, führt der komplette Ersatz durch fettarme Zutaten zu erheblichen Geschmackseinbußen, denn Fett ist entscheidend für den Geschmack.

  • Sie können den Anteil der Butter auf 20 Gramm reduzieren und gleichzeitig den Anteil des Frischkäses entsprechend erhöhen. Damit reduzieren Sie den Fettgehalt pro Portion von ca. 40 Gramm auf ca. 33 Gramm.
  • Um auch beim Doppelrahm Frischkäse Fett zu sparen, können Sie die Hälfte mit Quark in der Vollfettstufe ersetzen. Zusammen mit der ersten Reduzierung sparen Sie hier nochmal ca. 4 Gramm Fett pro Portion und kommen im gesamten auf ca. 29 Gramm pro Portion Obazda.

Auch bei diesen Anpassungen des Fettgehalts müssen Sie darauf achten, dass weder Geschmack, noch Konsistenz der Käsezubereitung darunter leiden. Sollten Sie sich für diese Variationen interessieren, starten Sie nicht gleich damit, sondern arbeiten Sie sich schrittweise, vom Original Rezept ausgehend, vor.

Wissenswertes

Der Name Obazda leitet sich von seiner Zubereitungsart ab, bei der die Zutaten mit den Händen gemanscht werden. Obazda steht im Bayerischen für Angebatzter oder Angemanschter. Die Herstellung mit den Händen unterstreicht die rustikale und herzliche Art der bayerischen Zubereitung der Biergartenspezialität.

Obazda entstand ursprünglich aus der Notwendigkeit, überreifen Weichkäse sinnvoll zu verwerten. Alter Camembert oder Brie riecht nicht nur ordentlich, sondern schmeckt auch sehr kräftig – rass auf bayrisch. Mit Butter, Frischkäse und Gewürzen verfeinert, entsteht daraus aber ein richtig guades Schmankerl.

Je nachdem wie reif der Camembert ist, umso rasser schmeckt der Klassiker. Wer es milder mag, greift zu noch nicht ganz so überreifem und altem Weichkäse. Aber auch mit der zugegebenen Menge Butter, lässt sich die Schärfte regulieren und der Geschmack an individuelle Vorlieben anpassen.

Bayerische Brotzeitplatte

Seit 2015 genießt der Obazda geografischen Schutz: Nur in Bayern zubereitete Käsezubereitungen dürfen "Obazda" oder "Obatzter" bezeichnet werden. Außerhalb Bayerns, wie etwa in Berlin, wird die gleiche Speise "Ogmachter Kas", also angemachter Käse, genannt – ein Zeugnis regionaler kulinarischer Traditionen.

Obazda, der ohne Zwiebeln zubereitet wird, hält sich im Kühlschrank in einem luftdichten Behälter 2 bis 3 Tage. Die Zutaten wie Camembert, Butter und Frischkäse bleiben so frisch und die Konsistenz cremig. Zwiebeln sollten immer erst kurz vor dem Servieren untergemischt oder zusätzlich gereicht werden.

Brezen sind zum Obazda einfach unverzichtbar, ja schon obligatorisch, und schmecken mit ihm deutlich besser als nur mit Butter. Genießen Sie dazu eine Maß Bier oder ein kühles Weißbier. Für Vitamine sorgen Radieserl oder spiralförmig geschnittener Radi – die perfekte bayerische Brotzeit.