Auszogne

Rezept für bayerische ausgezogene Krapfen, Kirchweih Küchle

Auszogne

Inhaltsverzeichnis:

  1. Zutaten
  2. Zubereitung
  3. Wissenswertes

Auszogne sind ein traditionelles Kirchweih Schmalzgebäck. Die bayerischen ausgezogenen Krapfen, bestehend aus luftigem Hefeteig und dem charakteristischen hellen Fenster in der Mitte, sind das ganze Jahr über beliebt. Entdecken Sie mit diesem Rezept bayerische Backkunst, die vielleicht auch Sie begeistert.

Rezept Auszogne - bayerische ausgezogene Krapfen:

  • Zubereitungszeit: ca. 2 Stunden
  • Schwierigkeitsgrad: mittel

Nährwerte pro Stück (Durchschnittswerte der Zutaten):

  • - Kalorien: ca. 1.561 kJ / 373 kcal
  • - Eiweiß: ca. 6 Gramm
  • - Fett: ca. 24 Gramm
  • - Kohlenhydrate: ca. 33 Gramm

Auszogne: Zutaten

Anzahl: 12 Stück

  • 500 Gramm Weizenmehl
  • 20 Gramm frische Hefe
  • 250 Milliliter Milch
  • 20 Gramm Zucker
  • 50 Gramm Butter
  • 1 Prise Salz
  • 1 Ei Größe L
  • 1 Kilo Butterschmalz zum Ausbacken
  • Puderzucker zum Bestreuen

Auszogne: Zubereitung

Vorteig herstellen:

  1. Erwärmen Sie die Milch auf dem Herd bei niedriger Hitze. Die Milch darf nur lauwarm werden.
  2. Während die Milch warm wird, sieben Sie das Mehl in eine große Schüssel und drücken eine Grube in die Mitte vom Mehl.
  3. In diese Mehl-Grube bröseln Sie die Hefe und geben einen Teelöffel vom Zucker darauf.
  4. Geben Sie 3 Esslöffel der lauwarmen Milch über die Hefe in der Mehl-Grube.
  5. Verrühren Sie die Zutaten in der Grube mit etwas von dem Mehl zu einem kleinen Vorteig.
  6. Decken Sie die Schüssel mit einem sauberen Baumwolltuch ab und lassen Sie den Vorteig an einem warmen Ort 10 bis 15 Minuten gehen.

Hefe-Teig herstellen:

  1. Während der Vorteig geht, erwärmen Sie die restlichen Zutaten aus dem Kühlschrank. Das Ei legen Sie in eine Schüssel mit warmem Wasser. Die Butter können Sie bei ganz geringer Hitze auf dem Herd schmelzen. Achten Sie dabei aber darauf, dass sie insgesamt nur lauwarm wird.
  2. Geben Sie die restlichen Zutaten, das weiche Fett, Zucker und Salz, die lauwarme Milch und das erwärmte und dann aufgeschlagene Ei zum Mehl und den Vorteig in die Schüssel.
  3. Verkneten Sie nun alles mit dem Mehl zu einem homogenen Hefe-Teig. Sie müssen so lange kneten und den Teig abschlagen, bis er sich von der Schüssel löst, eine glatte und glänzende Beschaffenheit aufweist und Blasen wirft.
  4. Formen Sie eine Kugel aus dem Hefe-Teig, die Sie in der Schüssel belassen. Die Schüssel decken Sie abermals ab und lassen den Teig an einem warmen Ort weitere 30 Minuten gehen.

Auszogne vorbereiten:

  1. Nehmen Sie den Hefe-Teig aus der Schüssel und teilen Sie ihn in 12 etwa gleich große Teile auf.
  2. Diese 12 Teig Teile formen Sie zu runden Buchteln, Krapfen oder Küchle.
  3. Die Kiachl legen Sie auf eine bemehlte Fläche und bestreichen sie leicht mit etwas flüssigem Fett.
  4. Lassen Sie die Küchle noch 10 bis 15 Minuten an einem warmen Ort gehen.

Auszogne zubereiten:

  1. In einem großen Topf erhitzen Sie nun das Butterschmalz.
  2. Dann müssen Sie die Krapfen ausziehen. Das machen Sie am besten mit gefetteten Fingern. Lassen Sie nun den Teigrand durch die Hand gleiten, so dass im Inneren ein dünnes Teigfenster entsteht. Passen Sie auf, dass dieses nicht einreißt. Sie können statt dem durch die Hand gleiten lassen auch insgesamt den Teig von allen Seiten mit den Fingern vorsichtig in Form ziehen.
  3. Den ausgezogenen Krapfen lassen Sie dann einzeln mit einer Schaumkelle ins Fett gleiten. Der Kirchweih Krapfen muss im heißen Fett schwimmen.
  4. Dort wird er von unten und oben goldbraun gebacken und auch 1 bis 2 mal mit dem heißen Fett übergossen.
  5. Anschließend nehmen Sie den ausgezogenen Krapfen mit der Schaumkelle wieder aus dem Fett und lassen ihn auf einem Küchenpapier abtropfen.
  6. Verfahren Sie auf die gleiche Weise nach und nach mit allen ausgezogenen Krapfen. Sie müssen einzeln im Fett schwimmend ausgebacken werden, da sie sonst zusammenkleben würden.
  7. Die fertigen Krapfen lassen Sie etwas abkühlen.

Am besten schmecken Auszogne, wenn sie noch leicht warm, mit Puderzucker oder Zucker bestreut, serviert werden. Aber auch kalt schmecken sie guad.

Wissenswertes

Auszogne sind unter vielen Namen bekannt. Angefangen bei Knienudeln und Fensterkiachl, über Schmalznudeln und Kirchweihnudeln, bis hin zu Bauernkrapfen und Kerwa Kiachl. Aber egal wie sie genannt werden, sie werden immer aus Hefeteig hergestellt, auseinandergezogen und in Butterschmalz ausgebacken.

Auszogne, im Unterschied zu den gefüllten, runden Krapfen, zeichnen sich durch ihre Einfachheit aus. Sie werden traditionell ohne Füllung oder Glasur serviert, lediglich mit Puderzucker bestäubt. Für eine festliche Note, besonders zur Weihnachtszeit, kann dem Zucker etwas Zimt hinzugefügt werden.

Das Schmalzgebäck ähnelt den bayerischen Rohrnudeln (siehe Rohrnudeln Rezept). Der Hefeteig ist der gleiche, nur werden Rohrnudeln im Backofen zubereitet und mit Vanillesoße oder Kompott verzehrt. Auszogne stammen von der bayerischen Landbevölkerung, die sie zu Kirchweih-Festen herstellten.

Ihren Namen verdanken sie der Herstellungsweise. Ursprünglich wurden sie über das Knie gelegt und erhielten dort ihre charakteristische Form. So erklärt sich auch der früher geläufigere Name Knienudeln oder Knieküchle. Da heutzutage aber keine Knie mehr zum Einsatz kommen, sind es einfach nur Auszogne.

Das Gebäck ist durch die traditionelle Form in der Mitte hell und dünn. Am Rand ist es aber dick und weich, wie die runden Krapfen. In Franken rankt sich eine Anekdote um die Form der Mitte. Ist sie nach oben gewölbt, handelt es sich um evangelische Küchle. Katholisch werden sie, wenn der Teig eine Mulde bildet.

Bayrisch Test

Auszogne passen zum Kaffee. Wichtig ist nur, dass sie frisch serviert werden, denn selbst vom Vortag schmecken sie nicht mehr. Aus diesem Grund greifen Bayern auf die Möglichkeit des Einfrierens zurück. Die frisch gebackenen, kalten, ungezuckerten Krapfen werden vorgefrostet, damit sie nicht zusammenkleben.

In Gefrierbeuteln verpackt halten sich Ausgezogene im Gefrierschrank gute 2 bis 3 Monate. Für den frischen Verzehr werden sie aus dem Tiefkühler genommen und tauen 1 bis 2 Stunden bei Zimmertemperatur auf. Legen Sie sie dazu am besten in den kalten, verschlossenen Backofen, damit sie nicht austrocknen.

Wer mag kann die aufgetauten Knieküchle vor dem Bestäuben mit Puderzucker im Backofen bei 100 Grad noch kurz leicht erwärmen. Dann schmecken sie einfach himmlisch guad, fast wie frisch ausgebackene Auszogne. Probieren Sie es einfach mal aus, das Schmalzgebäck wird auch Sie überzeugen.