Leberknödelsuppe mit selbst gemachten Leberknödeln

Leberknödelsuppe wird in Bayern sowohl als Vorspeise beim Mittagstisch serviert, wie auch zum Abendessen gegessen. Sie zählt zu den typisch bayerischen Gerichten. Und im Gegensatz zum Leberkas ist im Leberknödel auch wirklich Leber drin und zwar in der Regel Rinderleber.

Der typische Leberknödel kann im Durchmesser zwischen vier und zehn Zentimetern messen. Wobei ein Zehn-Zentimeter-Knödel schon recht groß ist, für eine Suppeneinlage. Denn in der Suppe werden die Knödel aus Leberfarce in Bayern üblicherweise gegessen. Neben der Leber enthalten Sie etwas fein gemahlenen Bauchspeck, Zwiebeln, alte Semmeln, Ei und diverse Gewürze.

Obwohl die Leberknödelsuppe ein typisch bayrisches Schmankerl ist, wird sie auch in Österreich, Südtirol und in der Schweiz sehr gerne gegessen. Und sogar in Tschechien und Slowenien sind die Klöße aus Leber beliebt. Es gibt zwei verschiedene Arten die Knödel zuzubereiten. Entweder werden sie in Fett ausgebacken oder in Brühe gekocht. Während die im Fett gebackenen Leberknödel eine braune, knusprige Kruste aufweisen, besitzen die gekochten Leberknödel einen gräulichen Farbton und sind außen und innen weich.

Nicht nur die Konsistenz variiert bei der bayrischen Lieblingssuppeneinlage, sondern auch in der Haltbarkeit unterscheiden sie sich. Die knusprig braunen Knödel können Sie im Kühlschrank ein bis zwei Tage lagern. Die grauen, weichen Leberklöße sollten Sie möglichst am Tag der Zubereitung verzehren. Einfrieren lassen sich beide Leberknödel-Varianten. Allerdings sollten Sie die weichen Klöße mit samt der Suppe einfrieren.

Genau genommen werden die grauen, weichen Leberklößchen nicht gekocht, sondern sie sollen in der Brühe garziehen. Das bedeutet, Sie bereiten eine Brühe zu, lassen sie kurz aufkochen und legen die Leberknödel hinein. Sobald sie in der Suppe untergetaucht sind, drehen Sie die Hitze herab. Nun lassen Sie die Suppeneinlage so lange bei niedriger, allerhöchstens mittlerer Hitze in der Brühe ziehen, bis sie von selbst an die Oberfläche steigen. Schwimmen die Knödel oben, dürfen sie noch circa fünf Minuten weiterziehen, bevor sie servierfertig sind.

Leberknödelsuppe

Rezept: Leberknödelsuppe mit selbst gemachten Leberknödeln:

  • Zubereitungszeit: ca. 25 Minuten
  • Zutaten reichen für 4 Personen

Rezept: Leberknödelsuppe Zutaten

  • 400 Gramm Rinderleber
  • 150 Gramm Bauchspeck
  • 2 alte Brötchen
  • 2 Eier
  • 1/8 Liter Milch
  • 1 Zwiebel, mittelgroß
  • 1 Esslöffel Semmelbrösel
  • 1 Teelöffel Butter
  • ½ Bund Petersilie
  • ½ Teelöffel Majoran
  • 3 Liter Fleischbrühe oder Gemüsebrühe oder Hühnersuppe
  • Salz
  • Pfeffer

Leberknödelsuppe: Zubereitung

  1. Gießen Sie die Milch zum Erhitzen in einen kleinen Topf und stellen Sie sie auf den Herd. Schalten Sie die Hitze nicht zu hoch, denn die Milch soll nur heiß werden, sie muss nicht kochen.
  2. Während die Milch warm wird, schneiden Sie die Brötchen in mittelgroße Würfel und legen sie in eine Schüssel.
  3. Gießen Sie die heiße Milch über die Brotwürfel, mischen Sie einmal kurz durch und decken Sie dann die Schüssel mit einem Teller oder einem Topfdeckel ab. So kann das alte Brot gut weichen.
  4. Da es einige Zeit dauert, bis die Brotwürfel weich sind, können Sie sich in der Zwischenzeit um die Leber kümmern. Legen Sie die Rinderleber auf einen Teller und schaben Sie sie mithilfe eines Messers aus der Haut.
  5. Dabei entfernen Sie eventuell vorhandene Sehnen und streichen die Leberfarce (= Leberpampe, Leberbrei) in eine große Schüssel.
  6. Nun legen Sie den Bauchspeck in den Mixer und häckseln ihn klein.
  7. Den fein gemahlenen Bauchspeck geben Sie zur Leber in die Schüssel.
  8. Schneiden Sie jetzt die Zwiebel in kleine Würfel.
  9. Geben Sie die Butter in eine Pfanne und fügen Sie die Zwiebelwürfel hinzu.
  10. Lassen Sie die Zwiebeln auf kleiner Hitze glasig dünsten.
  11. In der Zwischenzeit waschen Sie die Petersilie, entfernen die Stiele und haken sie klein.
  12. Geben Sie die Petersilie, kurz bevor die Zwiebelwürfel fertig sind, ebenfalls in die Pfanne, sodass die Kräuter kurz mitdünsten können.
  13. Nun erhitzen Sie die Fleischbrühe.
  14. Bis die Brühe kocht, haben Sie Zeit, die Eier aufzuschlagen und über die Leberfarce zu geben.
  15. Fügen Sie die Zwiebeln und die Petersilie ebenfalls zu und nehmen Sie den Deckel von der Schüssel mit den Brotwürfeln.
  16. Drücken Sie die Brotwürfel aus, damit sie nicht tropfen und reißen Sie sie mit den Fingern klein.
  17. Das zerpflückte Weißbrot geben Sie ebenfalls in die große Schüssel zur Leber.
  18. Nun fügen Sie die Gewürze (Salz, Pfeffer, Majoran) hinzu, streuen die Semmelbrösel darüber und verkneten alle Zutaten zu einer homogenen Masse. Am besten geht das mit den Händen. Wer keine rohe Leber anfassen möchte, benutzt Einmalhandschuhe oder behilft sich mit einem Kochlöffel.
  19. Da der rohe Leberknödelteig sehr klebrig ist, müssen Sie zum Knödelformen Ihre Hände mit kaltem Wasser anfeuchten.
  20. Dann rollen Sie aus der Masse circa 8 Klöße und legen sie in die kochende Brühe.
  21. Drehen Sie rasch die Hitze herab und legen Sie einen Deckel auf den Topf.
  22. Die Knödel schwimmen nach circa 20 Minuten an der Oberfläche und sind nach weiteren 5 Minuten fertig.
  23. Mit einer Suppenkelle geben Sie zwei bis drei Löffel Suppe auf einen Teller und servieren darin zwei Leberknödel.
  24. Als Garnitur dienen etwas fein gehackte Petersilie und/oder einige Backerbsen.

Wie lange genau die Leberklöße in der Suppe garen müssen, hängt von ihrer Größe ab. Große Knödel brauchen circa 30 Minuten, während kleine schon nach 15 Minuten fertig sind. Das Garen der bayrischen Leberspezialität lässt sich nicht beschleunigen. Im Gegenteil, wenn Sie versuchen die lockeren Leberknödel in sprudelndem Wasser kochen zu lassen, fallen sie auseinander.

Während in manchen Gegenden die Leberknödel mit Sauerkraut und Kartoffelbrei ein Hauptgericht bilden, isst sie der Bayer in der Regel immer als Suppeneinlage. Zur herzhaften Leberknödelsuppe passt eine Kaisersemmel oder eine Laugenbrezn.

Die in Bayern ebenfalls bekannten Leberspätzle werden aus der gleichen Teigmasse hergestellt, wie die Leberknödel. Sie dienen hauptsächlich als Suppeneinlage und ähneln in ihrer Form den schwäbischen Spätzle, die Sie sicherlich aus Rezepten, wie den Allgäuer Käsespätzle kennen. Die Leberspätzle sind zwar viel kleiner, als die Leberknödel, sind im Geschmack jedoch gleich. Sie werden ebenfalls in Brühe zubereitet und weisen, wie die Knödel aus Rinderleber eine gräuliche Farbe auf. In Gegenden außerhalb Bayerns werden sie auch in Butter gebraten und mit einem schmackhaften Salat serviert.