Bayerischer Zwetschgendatschi
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Der bayerische Zwetschgendatschi wurde in Augsburg erfunden, weswegen die Stadt auch den Spottnamen Datschibuag trägt. Während der ursprüngliche, Augsburger Zwetschgendatschi mit einem Mürbteig gebacken wird, besteht er in anderen Regionen Bayerns, wie beispielsweise in Franken aus einem Hefeteig. Idealerweise verwenden Sie dazu frische Hefe, statt getrocknete.
Ob Hefe- oder Mürbteig, haben alle Zwetschgendatschis aus Bayern Eines gemeinsam: Sie sind Blechkuchen. Das heißt, eine Backform ist überflüssig, denn Sie bringen den Teig direkt aufs Backblech auf. Damit sich der frisch gebackene Kuchen gut löst, sollten Sie entweder das Blech gut einfetten. Oder, was einfacher und effektiver ist: Sie legen es mit Backpapier aus. Erst nach dem Backen schneiden Sie den Blechkuchen in viereckige Stücke Ihrer Wahl.
Übrigens stammt der Name Zwetschgendatschi von dem bairischen Verb detschen oder datschen. Das bedeutet so viel, wie hineindrücken. Es lässt sich damit erklären, dass die Zwetschgen vor dem Backen nicht locker auf den Teig gelegt, sondern leicht in die Teigunterlage hineingedrückt werden.
Um ein gutes Gelingen des Hefeteigs zu gewährleisten, sollten Sie folgende Tipps kennen und beachten: Wenn Sie frische Hefe verwenden, müssen Sie unbedingt einen Vorteig herstellen. Der Vorteig besteht in der Regel aus der Hefe, etwas Mehl, Zucker und wenig lauwarmer Flüssigkeit. Er muss 10 Minuten bei mindestens 20 Grad gehen, bevor er weiterverarbeitet werden kann.
Wenn dem Teig alle Zutaten beigemischt wurden, muss er nochmals so lange gehen, bis er sich verdoppelt hat. Dazu wird er entweder in der Schüssel zu einer Kugel geformt oder auf dem Blech ausgerollt. In beiden Fällen decken Sie ihn zur besseren Wärmespeicherung mit einem sauberen Baumwolltuch ab.
Abwandlungen eines Zwetschgen-Blechkuchens mit Vollkornmehl sind übrigens keinesfalls bayrisch. Der bayerische Zwetschgendatschi wird immer sowohl als Mürbteigkuchen, wie auch als Hefekuchen mit Weizenmehl gebacken. Wer seinen Datschi aber etwas verändern möchte, kann ihn zusätzlich mit Butterstreuseln anreichern. Die Streusel werden selber hergestellt, auf den Zwetschgen verteilt und mitgebacken.
Wenn Sie sich nicht sofort als Nicht-Bayer outen wollen, dürfen Sie übrigens niemals in einer bayerischen Bäckerei ein Stück Pflaumenkuchen bestellen. Sie werden zwar verstanden, aber sofort als Tourist oder Zugroaster erkannt.
Rezept original bayerischer Zwetschgendatschi:
- Sie müssen mit einer Zubereitungszeit von ungefähr 1 ¼ Stunden rechnen.
- Die angegebenen Zutaten reichen für circa 8 Personen.
Rezept: bayerischer Zwetschgendatschi Zutaten
- ½ Würfel frische Hefe
- 1 TL Zucker
- 1/8 l Milch
- 350 g Weizenmehl
- 50 g geschmolzene Butter
- 80 g Zucker
- 1 Prise Salz
- ca. 1,5 kg Zwetschgen
- 2 TL Zimt
- 1 Päckchen Vanillezucker
Bayerischer Zwetschendatschi: Zubereitung
- Sieben Sie das Mehl in eine Schüssel.
- Drücken Sie in die Mitte des Mehls eine Mulde. Bröseln Sie den halben Hefewürfel klein und geben Sie die Hefekrümel in die Mehlmulde.
- Gießen Sie die Milch in einen kleinen Topf und stellen Sie ihn auf den Herd.
- Erwärmen Sie die Milch auf niedriger Hitze. Achtung, sie darf nur lauwarm werden! Verwenden Sie zu heiße Milch, zerstören Sie die Hefekulturen und der Teig geht nicht auf.
- Nehmen Sie von der lauwarmen Milch 2 Esslöffel ab und gießen Sie sie zur Hefe in die Mehlmulde.
- Dann streuen Sie den Teelöffel Zucker über die Hefe und verrühren Sie Hefe, Zucker, ein kleines bisschen Mehl, das Sie von der Muldenwand wegnehmen und die 2 Esslöffel Milch zu einem Vorteig.
- Decken Sie die Schüssel mit einem sauberen Baumwolltuch ab und stellen Sie sie an einen warmen Platz.
- Während der Vorteig geht, können Sie mit der Vorbereitung der Zwetschgen beginnen. Waschen Sie die Früchte und trocknen Sie sie mit etwas Küchenkrepp.
- Dann geben Sie den restlichen Zucker, die restliche Milch, die Prise Salz und die geschmolzene Butter ebenfalls in die Schüssel und verkneten die Zutaten zu einem geschmeidigen Teig. Kneten Sie so lange, bis der Teig nicht mehr klebt und sich leicht vom Schüsselboden lösen lässt.
- Legen Sie das Blech mit Backpapier aus und rollen Sie den Teig darauf aus. Sorgen Sie dafür, dass die Teigfläche möglichst eben ist, und streichen Sie dabei alle vier Seiten etwas nach oben, damit sich rund um den Blechkuchen ein Rand bilden kann.
- Anschließend decken Sie das Blech mit dem sauberen Baumwolltuch ab und stellen es abermals für 30 Minuten an einen warmen Platz.
- Nun können Sie den Backofen auf 180 Grad vorheizen.
- Halbieren Sie die sauberen Zwetschgen und stellen Sie die Zwetschgenhälften in einer Schüssel bereit.
- Ist die halbe Stunde vorüber und Ihr Teig ist auf dem Backblech circa doppelt so hoch, wie vorher, können Sie mit dem Belegen beginnen.
- Legen Sie die Zwetschgenhälften in geraden Reihen dachziegelmäßig übereinander und drücken Sie dabei das Obst leicht in den Teig.
- Wenn der Teig belegt ist, mischen Sie den Zimt und den Vanillezucker in einem kleinen Schüsselchen.
- Bestreuen Sie den Kuchen gleichmäßig mit der Zucker-Zimt-Mischung und
- schieben Sie dann das Blech auf der mittleren Schiene in den vorgeheizten Ofen.
- Nach etwa 35 Minuten ist der bayerische Zwetschgendatschi fertig. Nehmen Sie ihn aus dem Ofen und lassen Sie den Blechkuchen auf einem Kuchendraht abkühlen.
Allerdings schmeckt der Zwetschgendatschi nicht erst, wenn er ausgekühlt ist. Auch der noch warme Blechkuchen ist sehr schmackhaft. Sie können Ihn als Dessert verzehren, oder zum Nachmittagskaffee genießen. Ein Klecks geschlagener Sahne, der auf dem frischen, noch warmen Kuchen leicht zerläuft, macht das Gebäck unwiderstehlich.