Zwetschgendatschi Rezept

Originalrezept für bayerischen Zwetschgendatschi aus Mürbeteig

Zwetschgendatschi

Entdecken Sie das traditionelle südbayerische Zwetschgendatschi Originalrezept aus der Augsburger und Münchner Region, das auf Mürbeteig basiert. Charakteristisch für diesen Datschi ist, dass er ganz ohne Streusel auskommt, wodurch der Fokus auf den saftigen Zwetschgen und dem feinen Mürbeteig liegt.

Zwetschgendatschi Rezept:

  • Zubereitungszeit: ca. 60 Minuten
  • Schwierigkeitsgrad: einfach

Nährwerte pro Portion (Durchschnittswerte der Zutaten):

  • - Kalorien: ca. 1.423 kJ / 340 kcal
  • - Eiweiß: ca. 5 Gramm
  • - Fett: ca. 17 Gramm
  • - Kohlenhydrate: ca. 42 Gramm

Zwetschgendatschi Rezept: Zutaten

Anzahl: 8 Portionen (28 cm Springform = 8 Portionen)

  • 250 Gramm Mehl (Weizenmehl)
  • 1 gestrichener Teelöffel Backpulver
  • 60 Gramm Zucker
  • 1 Ei
  • 1 Prise Salz
  • 1 Messerspitze geriebene Zitronenschale oder Vanillezucker
  • 1 Esslöffel Milch
  • 125 Gramm Butter
  • 1 Kilo Zwetschgen
  • 20 Gramm Butter

Zwetschgendatschi Rezept: Zubereitung

Die Butter sollte zur Herstellung des Mürbeteigs weich und streichfähig sein.

  1. Stellen Sie die Springform in den Kühlschrank, damit sie kalt wird.
  2. Mehl in eine Schüssel sieben und das Backpulver dazu geben.
  3. Auf das Mehl geben Sie den Zucker, das Ei, das Salz, die geriebene Zitronenschale (alternativ Vanillezucker) und den Esslöffel Milch.
  4. Die 125 Gramm weiche Butter verteilen Sie als Flöckchen darüber.
  5. Mit einem Handrührgerät mit Knethaken verkneten Sie alle Zutaten auf niedriger Stufe miteinander zu einem glatten Teig. Zum Schluss kurz auf höchster Stufe. Nicht zu lange kneten, sonst wird der Teig zu weich und brüchig.
  6. Stellen Sie den Mürbeteig als Rolle oder Kugel kurz kalt.
  7. In der Zwischenzeit die Zwetschgen waschen und gut abtropfen lassen.
  8. Nehmen Sie nun die Springform aus dem Kühlschrank. Hat sie einen gewellten Rand, müssen Sie diesen einfetten. Der Rest der Form wird nicht gefettet.
  9. Holen Sie den Teig aus dem Kühlschrank und rollen Sie ihn, mit nur wenig Mehl, aus.
  10. Geben Sie den ausgerollten Teig in die Springform und formen Sie den Rand.
  11. Den Teigboden stechen Sie mehrmals mit der Gabel ein, um eine Blasenbildung beim Backen zu vermeiden.
  12. Den Rand bestreichen Sie vorsichtig mit etwas Ei und dann stellen Sie die Springform wieder in den Kühlschrank.
  13. Nun halbieren Sie die Zwetschgen, entfernen die Kerne und schneiden die Zwetschgen noch etwas ein. Große Zwetschgen können sie auch vierteln.
  14. Zerlassen Sie die 20 Gramm Butter, so dass Sie flüssig, aber nur lauwarm ist.
  15. Holen Sie die vorbereitete Springform aus dem Kühlschrank und bestreichen Sie den Teigboden mit der flüssigen, lauwarmen Butter.
  16. Dann legen Sie die Zwetschgen auf den Teig. Dabei arbeiten Sie von der Rundung an und legen die Zwetschgen dicht an dicht auf den Teig. Drücken Sie dabei die Zwetschgen ganz leicht in den Teig.
  17. Schieben Sie den Zwetschgendatschi auf mittlerer Schiene in den vorgeheizten Backofen und lassen Sie ihn dort bei 200 – 220 Grad für 30 bis 40 Minuten backen. Der Rand des Zwetschgendatschi soll goldgelb sein. Zu blass schmeckt der Datschi fade, zu dunkel gebacken wird er bitter.
  18. Den warmen Zwetschgendatschi bestreuen Sie mit etwas Zucker, nehmen ihn vorsichtig aus der Form und lassen ihn auf einem Küchengitter abkühlen.

Zwetschgendatschi Variationen

Mit Streusel: Aus 100 Gramm Mehl, 70 Gramm Zucker, einem halben Teelöffel Zimt und 70 Gramm Butter bereiten Sie die Streusel für den Zwetschgendatschi vor. Gehen Sie wie oben im Rezept beschrieben vor und belegen Sie den Datschi auf den Zwetschgen vor dem Backen noch mit den Streuseln.

Baiserhaube: Aus dem Eiklar von 3 Eiern und 90 Gramm feinen Zucker bereiten Sie eine steife, süße Masse zu. Kurz vor Ende der Backzeit holen Sie den Zwetschgendatschi aus dem Ofen, geben die süße Eischneemasse als Schicht oder gespritzt auf die Zwetschgen, sieben etwas Puderzucker darüber, und schieben den Datschi nochmal 5 Minuten bei guter Oberhitze in den Ofen.

Rahmguß: Trennen Sie 3 Eier und schlagen Sie die Eiklar zu steifen Eischnee. Die Eigelbe schlagen Sie mit 80 Gramm Zucker schaumig. Fügen Sie dann 125 ml dicken, sauren Rahm und 1 Esslöffel Arrak oder Rum dazu. Am Schluss den Eischnee unterheben. 20 Minuten vor Ende der Backzeit kommt der Rahmguß über den Zwetschgendatschi und darf noch 20 bis 25 Minuten mitbacken.

Mandeln oder Nüsse: Für einen nussigen Twist arbeiten Sie 50 Gramm fein geriebene Mandeln oder Nüsse gleichmäßig in den Mürbeteig mit ein. Eine optische Abrundung bilden einige gehobelte Mandeln, mit denen Sie den Zwetschgendatschi vor dem Backen bestreuen.

Zwetschgenhackerl: Eine sehr schmackhafte Variation, die Sie unbedingt einmal ausprobieren sollten, sind die Hackerl aus Omas Rezeptbuch. Stellen Sie dazu den Mürbeteig wie oben im Rezept beschrieben her und

  • rollen Sie ihn aus und schneiden ihn erst in Quadrate und dann in Dreiecke.
  • Ein paar Zwetschgen waschen, abtropfen, entkernen, halbieren oder vierteln.
  • In jedes Dreieck geben Sie Zwetschgen in die lange Mitte und formen es zum Hackerl (Hörnchen).
  • Die Hackerl bestreichen Sie mit flüssiger Butter oder Sahne.
  • Auf einem mit Backpapier belegten Backblech backen Sie die Zwetschgenhackerl bei 230 Grad für 13 bis 15 Minuten.

Anderes Obst: Ist gerade keine Zwetschgen Saison, funktioniert der Datschi natürlich auch mit anderen Obstsorten. Sie können Äpfel verwenden, Beeren wie Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren und Brombeeren. Aber auch mit Trauben, Orangen oder Bananen können Sie den Datschi belegen. Kirschen, Ananas, Stachelbeeren und Aprikosen funktionieren auch, sollten aber vorgekocht werden.

Wissenswertes

Es wird behauptet, dass der Zwetschgendatschi in Augsburg erfunden wurde. Auch wenn dies nicht belegt ist, spricht doch einiges dafür. Sicher ist, dass Augsburg seit Mitte des 19. Jahrhunderts, nicht nur in der Münchner Region, auch Datschiburg genannt wird. Was auf den Datschi als Blechkuchen zurückzuführen ist.

Ein Datschi ist ein Blechgebäck aus entweder Mürbeteig oder Hefeteig. Darauf wird saisonal verfügbares Obst eng aneinander gelegt. Durch den Backvorgang tritt aus dem Obst Säure und Zucker aus, so dass ein Datschi unten am Boden knusprig, an den Kontaktstellen mit dem Obst aber teigig weich ist.

Da früher nicht nur saisonal verfügbares Obst zeitnah verwertet wurde, sondern gleichzeitig eine größere Schar satt werden musste, als heutzutage in Familien üblich, wurde ein Datschi traditionell auf dem Backblech gebacken. Dafür benötigen Sie in etwa die doppelte Menge wie oben im Rezept beschrieben.

16 Portionen müssen aber erst einmal zeitnah verspeist werden können. Denn bei Raumtemperatur hält sich der Zwetschgendatschi nur 1 - 2 Tage. Luftdicht verpackt können Sie den Datschi im Kühlschrank 3 - 4 Tage aufbewahren. Und zur Not lässt er sich auch einfrieren, was aber zu Geschmackseinbußen führt.

Denn so ein tiefgekühlter, wieder aufgetauter Zwetschgendatschi ist von ziemlich matschiger Konsistenz. Abhilfe verschaffen Sie, indem Sie ihn direkt tiefgefroren bei guten 180 – 200 Grad im Backofen 10 bis 15 Minuten auftauen und gleichzeitig wieder kross backen. Ob's schmeckt, Versuch macht klug.

Bayrisch Test

Sie sollten nur am Mehl nicht zu viel rütteln, denn traditionell wird Weizenmehl verwendet. Dinkel-Mehl funktioniert als Alternative auch. Aber von Vollkornmehlen sollten sie Abstand haben. In der Regel enthalten sie weniger Gluten als Dinkel- und Weizen-Mehl, und binden den Teig damit nicht mehr so gut.

Außerdem sind Vollkornmehle gröber und absorbieren mehr Flüssigkeit. So sind nicht nur Anpassungen in der Flüssigkeitsmenge notwendig, sondern der Mürbeteig, der für seine zarte, krümelige Textur, geschätzt wird, wird dadurch fest und schwer. Die Leichtigkeit des klassischen Zwetschgendatschi ist dahin.

Und wer sich fragt, warum der Zwetschgendatschi Datschi genannt wird: datschen als bayerisches Verb, bedeutet aufdrücken, hineindrücken. Das Obst wird bei einem klassischen Datschi ganz leicht in den Teig hineingedrückt. Aber wirklich nur sachte. Es liegt weder nur locker auf, noch ist es von Teig umgeben.